Uhrmacher klingt nach einem klassischen Job, der seine Hochzeit längst hinter sich hat. Doch das entspricht nicht ganz der Realität. Uhrmacher werden in zahlreichen modernen Wirtschaftsbereichen eingesetzt. Sie entwickeln und bauen Zählgeräte, Registrierautomaten oder andere Apparaturen. Natürlich gibt es auch genügend Uhrmacher, die dem klassischen Berufsbild entsprechen und in kleinen Betrieben oder Familienunternehmen arbeiten. Die Anforderungen an den Job wachsen allerdings.
Der übliche Weg in diesen Beruf führt dabei über eine Lehre mit praktischen Anteilen bei einer Ausbilderfirma und theoretischen Anteilen in der Berufsschule. Wer eine Uhrmacher Stelle nach einem Uni- oder FH Studium anstrebt, der benötigt entweder eine entsprechende Zusatzausbildung oder lernt sich in der Praxis an den Beruf heran.
Prinzipiell ist ein Quereinstieg in den Job also denkbar. Jedes Studium eignet sich dafür allerdings nicht. Wer Philosophie studiert hat und nun sein Heil in einer Uhrmacher Stelle suchen möchte, der wird nicht die besten Karten haben. Sehr wahrscheinlich ist hier nur der Weg über eine neue Ausbildung von Beginn an denkbar. Anders sieht das schon bei Ingenieurstudiengängen oder anderen technisch orientierten Studienabschlüssen aus.
Mit einem Maschinenbaustudium oder einem Abschluss in Fertigungstechnik kann der Einstieg in den Uhrmacher Job schon eher gelingen. Absolventen solcher Studiengänge haben bereits nachgewiesen, dass sie über das nötige technische Wissen verfügen.
Einen guten Uhrmacher macht ein solches abgeschlossenes Studium aber noch nicht aus. Anders als beim Maschinenbau im Automobilbereich oder der Anlagenfertigung ist im Uhrenbau sprichwörtliche Fingerfertigkeit gefragt. Geduld ist für Uhrmacher eine echte Tugend. Es geht darum, komplexe Systeme auf kleinsten Raum zu bearbeiten. Ein interessantes Thema ist auch die Restauration von Uhren. Hier können Synergieeffekte aus dem Studium herangezogen werden. Der Quereinstieg in den Uhrmacherjob nach einem Ingenieurstudium sollte aber eher die Ausnahme darstellen.
In aller Regel sind die Verdienstmöglichkeiten im Beruf des Ingenieurs deutlich besser. Bei einer Uhrmacher Stelle handelt es sich letztendlich „nur“ um einen handwerklichen Job und dieser wird in aller Regel nicht so gut bezahlt wie die konzeptionelle Arbeit des Ingenieurs.