Weiterqualifizierung ist heutzutage das A und O, wenn man auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt konkurrenzfähig bleiben will. Die Zeiten, in denen eine schulische oder betriebliche Ausbildung gereicht hat, um 40 Jahre und mehr am Stück sicher zu arbeiten, sind mehr oder weniger vorbei. Heute wird Flexibilität groß geschrieben. Das bedeutet auch, dass man sich nicht auf den Lorbeeren der ersten Ausbildung ausruhen darf, sondern quasi ständig nach weiteren Qualifizierungsmöglichkeiten suchen sollte. Der Begriff des Lebenslangen Lernens ist hierbei zum geflügelten Spruch geworden.
Studieren neben dem Beruf ist dabei eine gute Möglichkeit, um Karriere und Weiterbildung unter einen Hut zu bringen. Das gibt es allerdings nicht ohne persönliche Opfer. Vor allem Freizeit, Familie und Freundeskreis werden durch ein nebenberufliches Studium stark in Mitleidenschaft gezogen. Ohne den Rückhalt des privaten Umfeldes ist es fast nicht zu schaffen.
Einige Vorteile
- Finanzierung
Wer neben dem Beruf studiert, der muss sich grundsätzlich keine Sorgen um die Finanzierung des Studiums machen. Die Einnahmen aus dem Job laufen weiter. Studiengebühren, Kosten für Lehrmaterialien oder auch Fahrtkosten und Übernachtung bei Präsenzterminen können so locker finanziert werden. Ein weiterer Vorteil ist die steuerliche Absetzbarkeit. Das nebenberufliche Studium kann in aller Regel als Sonderausgabe oder Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden. So stehen die Chancen auf eine Steuererstattung recht gut.
- Kein Bruch in der Erwerbsbiographie
Das ist ein weiterer klarer Vorteil. Personaler und Entscheider schauen bei Neueinstellungen sehr genau auf den bisherigen beruflichen Werdegang. Oft wird Berufserfahrung höher bewertet als akademische Ausbildung. Wer neben dem Beruf studiert, der kann weiter wertvolle Berufserfahrung sammeln und hat in dieser Hinsicht keine Lücke im Lebenslauf. Das kann sich bei der zukünftigen Stellensuche durchaus positiv bemerkbar machen.
- Verknüpfung von Theorie und Praxis
Ein weiterer großer Vorteil hängt stark mit dem vorangegangenen Punkt zusammen. Gerade Hochschulstudiengänge haben oft den Nachteil der mangelnden Ausrichtung an der Praxis. Das macht sich spätenstens dann bemerkbar, wenn die Absolventen in den Beruf einsteigen. Man spricht hier auch vom Praxisschock. Die Modelle und Theorien, welche man im Studium gelernt hat, helfen nur wenig weiter, wenn es jetzt um die harte alltägliche Arbeit geht. Ein Studium neben dem Beruf hat hier den klaren Vorteil, dass die theoretischen Inhalte in der beruflichen Praxis erprobt werden können. Im besten Fall ergeben sich dadurch klare Synergieeffekte. Die Qualität der Arbeit verbessert sich durch den neuen theoretischen Input und die theoretischen Lerninhalte können durch die praktische Anwendung besser verinnerlicht werden. Wenn alles super läuft hat das bessere Noten im Studium und eine erfolgreichere Arbeit im täglichen Job zur Folge. So zumindest die Theorie.
Einige Nachteile
- Zeitliche Belastung
Neben dem Beruf studieren bedeutet natürlich einen großen Einschnitt in die Freizeit. Während die Kollegen sich nach der Arbeit auf ein Feierabendbier treffen muss man selber den Weg in die Bibliothek oder an den heimischen Schreibtisch antreten. Auch die Wochenenden sind nicht mehr tabu. Diese gehen oft für Lehrveranstaltungen drauf. 10 – 15 Stunden pro Woche zusätzlicher Aufwand sind selbst bei einem reinen Fernstudium keine Seltenheit.
- Psychische Belastung
Oft wird dieser Punkt unterschätzt. Dabei kann der psychische Druck durch innere und äußere Faktoren mit der Zeit sehr stark werden. Neben den Anforderungen im Beruf kommt jetzt auch noch der Leistungsdruck im Studium dazu. Ein weiterer Faktor ist das private Umfeld. Wie lang lassen sich Familie, Freunde, der oder die Partnerin das Ganze gefallen?
- Finanzielle Zusatzbelastung
Natürlich kommen durch ein solches nebenberufliches Studium zusätzliche Kosten zusammen. Wer sich zum Beispiel für ein MBA Programm oder einen Master an einer privaten Hochschule entscheidet, der kann allein mit mehrern tausend Euro Studiengebühren pro Semester rechnen. Die können sicherlich von der Steuer abgesetzt werden, wenn die Voraussetzungen passen. Die finanzielle Planung sollte für die Zeit des Studiums aber überarbeitet werden. Größere Anschaffungen oder Urlaub könnten zunächst zurückgestellt werden.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Fernstudium neben dem Beruf
Das Fernstudium hat sich als beliebte Form der Weiterqualifizierung etabliert. Es bietet natürlich den großen Vorteil, dass räumlich und zeitlich unabhängig studiert werden kann. Bis auf wenige Präsenztermine, bei denen der Studierende vor Ort sein muss, kann man von zuhause aus studieren.
Beliebte Fächer für ein Fernstudium:
Bachelor / Master neben dem Beruf
Je nachdem, ob man bereits über einen ersten Hochschulabschluss verfügt oder nicht bietet sich das nebenberufliche Studium zum Bachelor oder Master an. Wer bereits einen Bachelorabschluss im Präsenzstudium erzielt hat, der kann einen Master neben dem Beruf draufpacken und sich so auf dem gleichen oder einem verwandten Gebiet weiterqualifizieren (siehe hierzu auch konsekutiver vs. nicht konsekutiver Master).
Weitere Infos zum Thema Studium neben dem Beruf: