In Zeiten von Fachkräftemangel scheint das Berufsziel Ingenieur attraktiver als je zuvor. Es locken interessante Beschäftigungsmöglichkeiten und hervorragende Verdienstaussichten. Doch wie wird man eigentlich Ingenieur und was sind die typischen Aufgaben? Der Begriff Ingenieur wird im Alltagssprachgebrauch manchmal missständlich verwendet. Nicht jeder Techniker ist auch Ingenieur. Um wirklich als Ingenieur zu gelten muss in aller Regel ein Hochschulabschluss absolviert werden.
Universitäten, Fachhochschulen oder Berufsakademien bieten technische Studiengänge an, mit denen man ins Berufsfeld des Ingenieurs einsteigen kann. Teilweise geben schon die Bezeichnungen der Abschlüsse (wie etwa der Bachelor of Engineering) darüber Aufschluss, dass es sich um einen ingenieurstechnischen Studiengang handelt.
Was studieren, um Ingenieur zu werden?
Die meisten deutschen Fachhochschulen sind in erster Linie technisch orientiert und bieten demzufolge auch zahlreiche Studiengänge an, mit denen man Ingenieur werden kann. Auch an Universitäten gibt es Studiengänge, die ingenieurswissenschaftlich oder -technisch ausgerichtet sind. Typische Studiengänge sind folgende:
- Wirtschaftsingenieurwesen
Hier steckt der Begriff Ingenieur schon in der Bezeichnung des Studiengangs. Das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens deckt eine wichtige Qualifizierungslücke ab. In technisch orientierten Unternehmen müssen Führungskräfte sowohl technisches, als auch wirtschaftliches Wissen mitbringen. Dieses Studium deckt beide Bereiche ab. In den ersten Semestern werden typische Grundlagen vermittelt. Das umfasst zum Beispiel Naturwissenschaften, Mathematik aber auch Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. Das einer starken Ausrichtung an der Praxis kann der Übergang ins Berufsleben schnell und unkompliziert erfolgen.
- Maschinenbau
Maschinenbau ist ein klassischer Ingenieurstudiengang. Die Absolventen sind gefragte Mitarbeiter und können je nach Spezialisierung in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden. Im Studium werden wie so oft die Grundlagen der Physik oder Mathematik vermittelt. Prinzipiell werden die Studierenden durch diese Grundlagen an jeder Art von maschineller Produktion ausgebildet. Durch die Spezialisierung im späteren Verlauf des Studiums sowie über Praktika und erste Berufserfahrung erfolgt dann die Festlegung auf Branchen, wie Flugzeugbau, Fahrzeugindustrie, Produktionsanlagenfertigung usw.
Das sind nur zwei mögliche Studiengänge, mit denen man Ingenieur werden kann. Weiter typische Fächer sind Elektrotechnik, Mechatronik, Feinwerktechnik oder Materialwissenschaften.
Welche Voraussetzungen, um Ingenieur zu werden?
Die formalen Voraussetzungen können sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. In aller Regel wird die Hochschulreife verlangt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ein Ingenieurstudium ohne Abitur möglich.
Voraussetzungen für ein Ingenieurstudium:
- allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife
- evtl. relevantes Vorpraktikum
- Numerus Clausus (manche Studiengänge werden mit einer hochschulinternen Zulassungsbeschränkung versehen)
Was muss man noch mitbringen?
- Technisches Verständnis
Eine gewisse Hingabe zu technischen Themen und Problemstellungen sollte man für ein Ingenieurstudium schon mitbringen. Wer mit diesen Themen total auf Kriegsfuß steht, der wird im Studium schnell frustriert sein. Die Erfolgsaussichten sind dementsprechend überschaubar.
- Hang zur Mathematik
Die Mathematik spiel in den Ingenieurswissenschaften selbstverständlich eine große Rolle. Man sollte einen gewissen Hang zur Mathematik mitbringen. Das bedeutet sicher nicht, dass man ein reiner 1er Schüler ist. Aber wer totale Probleme hat, Mathematik zu verstehen, der wird im Ingenieurstudium auch seine Probleme bekommen.
- Freude an den Naturwissenschaften
Die klassischen Naturwissenschaften, wie etwa Physik oder Chemie spielen auch beim Ingenieurwesen eine wichtige Rolle. Wer etwas Interesse und Freude an diesen Themen mitbringt, der wird vor allem in den ersten Semestern seine Vorteile haben.