Derzeit wird Deutschland von einem Fachkräftemangel gebeutelt. Das betrifft weniger die Zahl der Hochschulabsolventen. Die steigt und steigt. Im Vergleich zur Situation vor 10 Jahren geht heute ein viel größerer Anteil der Abiturienten direkt ins Studium. Immer weniger junge Leute entscheiden sich für eine klassische Ausbildung. Das sorgt für Probleme bei der Auswahl passender Mitarbeiter.
Viele kleine und mittlere Unternehmen brauchen nicht den super Hochschulabsolventen mit Master in BWL und sonstigen Qualifikationen. Oft werden Mitarbeiter benötigt, die sich viel näher an der Praxis bewegen und daher auch schnell in die täglichen Aufgaben reinwachsen können.
Wer eine Karriere im Groß- und Einzelhandel anstrebt, der könnte mit einer Ausbildung zum Handelsfachwirt schneller durchstarten, als mit einem wirtschaftlichen Studium. Die Ausbildung dauert in aller Regel nur drei Jahre und schließt mit einem anerkannten IHK Abschluss ab. Der große Vorteil gegenüber dem Studium sind sicherlich die umfangreichen Praxisanteile.
Hier können die Auszubildenden wertvolle Erfahrungen im Praxisbetrieb lernen und haben den Kollegen mit Hochschulabschluss in dem Punkt einiges voraus. Nach einem BWL Studium kommt für viele Berufseinsteiger zunächst einmal der Praxisschock. Erst nach Monaten oder sogar Jahren können diese Mitarbeiter einen wirklich zählbaren Return für ihren Arbeitgeber erwirtschaften.
Die Handelsfachwirt Ausbildung bereitet die Teilnehmer konkret auf den Einsatz in Unternehmen des Groß- und Einzelhandels vor. Vermittelt werden die wichtigsten theoretischen Inhalte zum Verkauf, zur speziellen Betriebswirtschaft für den Einzelhandel, aber auch zum Rechnungswesen und zur Warenwirtschaft. Die Auszubildenden durchlaufen dabei oft mehrere Stationen in ihren jeweiligen Firmen und lernen das Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven kennen. Das kann ein rein theoretisches Studium nicht leisten.
Wer die Hochschulkarriere trotzdem nicht ganz missen möchte, der kann sich nach erfolgreich absolvierter Ausbildung zum Handelsfachwirt nebenberuflich weiterbilden. Der Abschluss ermöglicht generell den Zugang zum Hochschulstudium. Für eine Karriere im Handelsunternehmen reicht der Fachwirt aber meist aus. Wer sich im Job bewährt und noch etwas Glück hat, der kann mit einem solchen Abschluss locker ins mittlere oder höhere Management aufsteigen.
Mögliche Studiengänge nach dem Fachwirt:
Wirtschaft
Marketing
Wirtschaftsinformatik
Wirtschaftsingenieur