Fortbildung im Bereich Finanzen
Steuern sind dass, wovon jeder Geldverkehr in dieser Gesellschaft geprägt wird. Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer – all dies sind nur Beispiele dafür, welch enormen Umfang das Steuerrecht inzwischen angenommen hat. So ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Fachkräfte im Bereich es Steuerwesens gesucht werden, was eine Weiterbildung im Bereich Steuern durchaus zu einem interessanten Vorhaben macht.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist eine Weiterbildung im Bereich Steuern?
- Für wen eignet sich eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt?
- Wo und wann kann eine solche Weiterbildung absolviert werden?
- Wie erhält man die Lernmaterialen?
- Gibt es eine Regelzeit für die Weiterbildung?
- Anerkennung und Vergleich zum Studium
- Finanzierung und Kosten
- Kann die Weiterbildung im Nebenberuf erfolgen?
Was ist eine Weiterbildung im Bereich Steuern?
Bevor man Steuerberater wird, muss schon ein anderer Abschluss angestrebt werden. In der Regel endet eine entsprechende Weiterbildung mit einem Abschluss als staatlich geprüfter Fachwirt für Steuern. Während dieser Weiterbildung können noch weitere Fachausbildungen absolviert werden, die dann die Befähigung erteilen, zum Steuerberater zu werden oder einen anderen Berufszweig in diesem Metier zu ergreifen.
Für wen eignet sich eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt?
Im Grunde muss wie bei jedem anderen Beruf ein Interesse an der Arbeit bestehen. Allerdings sind die Voraussetzungen für eine Zulassung durchaus hoch angesetzt, denn es werden explizite Inhalte aus dem Steuerrecht vermittelt, die teilweise schon den Umfang eines Studiums erreichen. Ein Bestandteil der Weiterbildung ist die Methodik der Rechtsanwendung im Steuerrecht, die ebenfalls einen Großteil der Zeit erfasst. Zudem widmet sich die Weiterbildung den geltenden Steuergesetzen, die in ihrem Umfang an das Pensum eines Jurastudiums in diesem Bereich heranreichen.
Hinweis:
Daher muss im Vorfeld mindestens eine Ausbildung im steuerlichen Bereich erfolgt sein oder der Weiterzubildende hat als Fachangestellter im Bereich Finanzen gearbeitet. Zudem muss eine dreijährige Berufspraxis vorherrschen. Alternativ kann auch eine Ausbildung in irgendeinem Beruf vorgewiesen werden, sofern dann eine Berufspraxis von mindestens 5 Jahren im raum steht. Sollte auch dies nicht der Fall sein, dann kann der Einstieg auch über eine Berufserfahrung von mindestens 8 Jahren erfolgen. Letztlich besteht noch die Chance, durch Dokumente oder glaubhafte Versicherungen den Beweis anzutreten, dass man für diese Weiterbildung geeignet ist. Besonders Quereinsteiger nutzen gerne diese Chance.
Die Dauer der Weiterbildung beträgt dann rund 2 bis 3 Monate, sofern diese in Vollzeit durchgeführt wird. Wird die Weiterbildung in Teilzeit absolviert oder gar als Abendkurs belegt, dann können gute und gerne 12 bis 18 Monate im Raum stehen. Das gleiche trifft auch für ein Fernstudium zu, wobei sich hier die Zeitspanne auch auf 24 Monate verlängern kann, wenn eine Weiterbildung im Nebenberuf erfolgt.
Wo und wann kann eine solche Weiterbildung absolviert werden?
Die Weiterbildung zum Fachwirt für Steuern kann im Grunde an jeder staatlichen Fachschule durchgeführt werden. Einige Abendschulen bieten diesen auch als Abendkurs oder Wochendseminar an. Die Kurse starten für gewöhnlich zusammen mit den Semestern an den Universitäten, wobei es bei den Abendschulen auch zu Abweichungen je nach Teilnehmerzahl kommen kann. Im Fernstudium kann umgehend mit der Weiterbildung begonnen werden, wo die Orte für die Präsenzstunden im Vorfeld bekannt sein sollten, denn ihre Anzahl ist nicht zu vernachlässigen.
Wie erhält man die Lernmaterialen?
Die Lernmaterialen werden ausnahmslos durch die jeweiligen Institute gestellt. Da es sich um eine Ausbildung im Bereich der staatlichen Gesetzgebung handelt, müssen spezifische Inhalte überall gleich unterrichtet werden. Allerdings wird für das Material eine Gebühr erhoben, denn es muss in der Regel geliehen oder gekauft werden.
Hinweis:
Bei Fernstudienanbietern kann auch der Zugriff auf Online-Plattformen erfolgen, sodass hier alle Informationen direkt im Netz abgerufen werden können. Diese Portale sind dann in der Regel ebenfalls kostenpflichtig.
Gibt es eine Regelzeit für die Weiterbildung?
Die Regelzeit liegt meist bei 12 Monaten, denn es wird davon ausgegangen, dass die Weiterbildung in Teilzeit absolviert wird. Allerdings kann sich die Frist auch auf bis zu 24 Monate verlängern, wenn im Rahmen eines Fernstudiums oder Abendkurses nur sehr wenige Wochenstunden abgeleistet werden. Nach 24 Monaten kann keine weitere Verlängerung mehr vorgenommen werden. Hier muss dann unweigerlich die Prüfung abgelegt werden.
Anerkennung und Vergleich zum Studium
Die Anerkennung der Weiterbildung ist flächendeckend. Allerdings kann eine Bewerbung nur im Inland erfolgen, denn während des Kurses wird nur das deutsche Steuerrecht behandelt. Eine internationale Anwendung ist daher nur bedingt möglich, sodass für eine Arbeit im Ausland landesspezifische Weiterbildungen erfolgen müssen.
Hinweis:
Im Vergleich zum Studium steht eine Weiterbildung zum Fachwirt für Steuern nur in wenigen Punkten hinten an. So kann mit diesem Abschluss keine rechtliche Beratung gegeben werden und es darf niemand vor Gericht in steuerlichen Angelegenheiten vertreten werden.
Finanzierung und Kosten
Die Kosten für die Weiterbildung belaufen sich auf etwa 2.500 bis 3.100 Euro – je nachdem wo die Weiterbildung absolviert wird. Zu diesen muss noch eine Pauschale von rund 600 Euro für die Prüfung gerechnet werden. Auch das Lernmaterial muss noch mit rund 400 Euro in die Kosten miteinkalkuliert werden.
Die Finanzierung kann dabei über einen Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit erfolgen, sofern eine entsprechende Vorbildung nachgewiesen werden kann. Auch bei den BAföG-Stellen ist es wichtig, dass der Weiterzubildende nachweist, dass er über die nötige Eignung verfügt. Letztlich kann noch ein Studienkredit aufgenommen werden, wobei hier die Altersgrenzen und die Verzinsung im Auge behalten werden sollten.
Kann die Weiterbildung im Nebenberuf erfolgen?
Ja, die Weiterbildung kann vollständig im Nebenberuf absolviert werden. Allerdings sollte in diesem Zusammenhang eine Absprache mit dem derzeitigen Arbeitgeber erfolgen, denn für die hohe Zahl an Präsenzstunden können häufige Freistellungen erforderlich werden.