Von allen Formen des Tradings erfreut sich momentan der Handel mit CFDs der größten Beliebtheit im Internet. Das ist nicht verwunderlich: Sind doch auch hier für den Kleinanleger große und vor allem schnelle Gewinne möglich. Sicher wird sich schon der eine oder andere Wirtschaftsstudent überlegt haben, ob ihm sein Wissen denn nicht dienlich sein kann, sich hier ein goldenes Näschen zu verdienen. Doch weit gefehlt!
CFD Broker eignen sich in erster Linie zum Daytrading und da nützt einem ein Wirtschaftsstudium normalerweise nicht viel, außer natürlich es liegt ein Schwerpunkt auf Chartanalyse, was aber normalerweise nicht der Fall ist.
Egal ob Student oder nicht, wenn es um das Daytrading geht, starten wohl alle bei 0 und man muss sich das diesbezügliche Wissen normalerweise selbst hart erarbeiten.
Daytrading kurz erklärt
Beim Daytrading macht man sich die großen Hebel, welche CFDs bieten, zunutze. Durch diese wird nämlich der eingesetzte Betrag vervielfacht und man kann mit einem viel größeren Tradingvolumen arbeiten. Ein größeres Tradingvolumen bedeutet wiederum, dass Kursbewegungen im Vergleich zum eingesetzten Kapital viel größere Auswirkungen haben. Der tatsächlich aufgewendete Betrag dient nur noch als Sicherheitsleistung, die sogenannte „Margin“.
Das Ganze führt dazu, dass bereits kleine Kursbewegungen profitabel sein können und genau um diese geht es dem Daytrader. Normalerweise wird nämlich beim Daytrading versucht aus den üblichen Schwankungen, denen ein Börsenkurs während des Tages unterliegt, Gewinn zu schlagen.
Wer also auf längerfristige Investments aus ist, weil er denkt, dass der Ölpreis momentan viel zu niedrig ist, der sollte lieber nicht bei einem CFD Broker handeln, sondern einen herkömmlichen Online Broker, wie z.B. jenen seiner Hausbank verwenden.
Aufgrund der großen Hebel besteht aber das Risiko, dass die Margin sehr schnell, nämlich in einem Wimpernschlag, aufgebraucht ist, wodurch die Position geschlossen wird. Dies kann häufig durch einen kurzen Ausschlag des Kurses in die falsche Richtung geschehen. Einen herkömmlichen Börsentrader juckt so etwas nicht; für den Daytrader kann es aber das automatische Schließen einer Position und somit den Verlust seines Geldes bedeuten.
Beim Daytrading winken also nicht nur schöne Gewinne, sondern auch sehr schnelle Verluste, wobei zweitgenanntes statistisch gesehen überwiegt. So schaffen es nur etwa 30% der Daytrader dauerhaft Gewinn zu erzielen.
Schreckgespenst Nachschusspflicht
Viel zu lange in Deutschland geduldet, aber schlussendlich mit August 2017 nun endlich vor dem Aus: die Nachschusspflicht.
Dabei handelt es sich um eine Eigenart von CFD Brokern, die lange Zeit ein großes Risiko für den Trader barg. Denn durch sie war der Trader auch für Verluste über das Guthaben auf seinem Trading-Konto hinaus haftbar. In manchen Fällen wie z.B. bei Loslösung des Schweizer Franken vom Euro, führte diese Regelung zum Ruin unzähliger Hobbytrader, die sich über dieses Risiko nicht bewusst waren. Für manche blieb als einzige Konsequenz nur der Weg in die Privatinsolvenz.
Durch Verbote in vielen anderen Ländern waren CFD Broker mit Nachschusspflicht glücklicherweise schon länger im Rückgang begriffen. Nun endlich hat sich aber auch die deutsche BaFin dazu durchgerungen die Nachschusspflicht für Privatanleger zu unterbinden. Warum dieser Schritt so lange hinausgezögert wurde, darüber kann nur gemutmaßt werden.
Ohnehin werden aber die Auflagen durch die Finanzmarktaufischten wie die FCA im UK zum Schutz von Privatanlegern zunehmend verschärft. So dürfen CFD Broker z.B. auch keine Boni für die Registrierung mehr anbieten, oder zusätzliches Tradingguthaben für die erster Einzahlung zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wird laut darüber nachgedacht, ob auch übergroße Hebel verboten werden sollen. Allerdings ist es genau dieser Umstand, den viele Trader so an CFD Brokern schätzen, weswegen es sich dabei zumindest für den Moment wohl um entfernte Zukunftsmusik handeln dürfte.