Auf dem zweiten Bildungsweg zum Erfolg
Viele Leute gelangen irgendwann in ihrem Leben an einen Punkt, an dem sie das Bedürfnis empfinden sich weiterzubilden. Sei es um um neue, berufliche Wege einzuschlagen oder einfach nur um den persönlichen Horizont zu erweitern. Die Erlangung eines höheren Bildungsabschlusses bietet sich dazu als ein ideales Sprungbrett an. Unabhängig von Alter und vorhandener Bildung, ist es für jedermann möglich einen Abschluss nachzuholen.
Die Auswahl an vorhanden Bildungswegen ist derart gewaltig, dass man dabei schnell die Übersicht verliert. Dieser Ratgeber soll den Interessierten dabei dienen, sich über die vielseitigen Optionen, genauestens zu informieren.
Inhaltsverzeichnis:
- Welche Abschlüsse kann man nachholen?
- Für wen ist die nachträgliche Erlangung eines Schulabschlusses geeignet?
- Wo fängt man am Besten an?
- Wie lange dauert es bis zum Ziel?
- Welche Bildungseinrichtungen gibt es?
- Wie wird das Unterrichtsmaterial bezogen?
- Wie lange dauert die Ausbildung?
- Ist der 2. Bildungsweg genauso anerkannt wie ein klassischer Abschluss?
- Die beste Art der Finanzierung?
- Kann man gleichzeitig arbeiten und zur Schule gehen?
- Wie hoch sind die Kosten?
- Weitere Informationen zu Abschlüssen
Welche Abschlüsse kann man nachholen?
Zuerst einmal ist es von Vorteil über die verfügbaren Abschlüsse, und die Wege zu deren Erlangung, informiert zu sein. Je nach dem welchen bisherigen Bildungstand man vorzuweisen hat, bieten sich dementsprechende Weiterbildungen an. Zu den gängigsten Abschlüssen, die man nachholen kann, zählen:
- Hauptschulabschluss
- mittlere Reife
- Fachhochschulreife
- Abitur
Außerdem kann man, falls das Abitur oder die Fachhochschulreife bereits erlangt, aber ein Studium nicht begonnen wurde, die Abschlüsse,
im Nachhinein, an einer Fachhochschule, Universität, oder per Fernstudium erwerben.
Für wen ist die nachträgliche Erlangung eines Schulabschluss geeignet?
Grundsätzlich kann die Erlangung einer höheren Qualifikation niemandem schaden. Eher im Gegenteil. Denn in der heutigen Zeit ist der Mensch dauernden Veränderungen und ständigem Wandel ausgesetzt. So kann der einst erlernte Beruf sich plötzlich verändern und völlig neue Anforderung stellen, die eine Weiterbildung erforderlich machen. Andere Menschen wiederum waren eventuell zu einem früheren Zeitpunkt nicht in der Lage ihren Abschluss zu machen, sei es aus gesundheitlichen, persönlichen oder sonstigen Gründen. Ansonsten gibt es natürlich auch Leute, die den Wert einer höheren Bildung erst im späteren Verlauf ihres Lebens schätzen lernen und sich aus reinem persönlichen Interesse für eine Weiterbildung entscheiden.
Wo fängt man am Besten an?
Um einen Abschluss nachzuholen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten und Anlaufstellen. Die Art von Abschluss, um die es sich handelt ist dabei in erster Linie entscheidend. Grundsätzlich gilt es sich im Vorfeld, die nötigen Informationen und Unterlagen zu beschaffen und sich daraufhin beim jeweiligen Bildungsträger zu bewerben. Sobald man sich vorgestellt hat, und angenommen wurde, kann man sich in der Regel entscheiden, ob man die Kurse am Abend oder lieber tagsüber besuchen möchte.
Hinweis:
Abhängig davon, um welchen Kurs es sich genau handelt, gibt es unterschiedliche Unterrichtszeiten, benötigte Materialien und Anforderungen.
Wie lange dauert es bis zum Ziel?
An Abendschulen dauert die Ausbildung in der Regel etwas länger, da maximal 4 Stunden Unterricht pro Tag anfallen. Dafür ist es jedoch machbar, auf diese Weise, gleichzeitig noch einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Wer also auf die Ausübung seines Berufes angewiesen ist, kann auf diese Weise alles unter einen Hut bringen. Allerdings ist hierfür auch eine hohe Leistungsbereitschaft angebracht, da das gleichzeitige Arbeiten und Lernen eine große Herausforderung darstellt.
Hinweis:
Wer wiederum viel Zeit hat und finanziell abgesichert ist, kann die Tagesangebote in Anspruch nehmen und somit schneller zum Ziel gelangen. Eine weitere Alternative ist das Fernstudium. Die Dauer zur erfolgreichen Absolvierung ist hier etwa gleich wie beim täglichen Unterricht in der Schule.
Welche Bildungseinrichtungen gibt es?
Die Einrichtungen, in denen Kurse zur Weiterbildung angeboten werden sind zahlreich vorhanden. In den meisten Bundesländern gibt es staatliche Träger, die es unter bestimmten Vorraussetzungen ermöglichen einen Abschluss nachzuholen. Hierzu bieten sich beispielsweise Berufsschulen an, wo man tagsüber, oder auch an Wochenenden, den Unterricht besucht.
Ansonsten gibt es eine große Anzahl privater Einrichtungen wie z.B die Volkshochschule, wo man auch Abendkurse belegen kann, oder die sogenannte Fernschule, wo man sich den Stoff selbst beibringt und einem individuellen Stundenplan nachgeht. Um ein Studium nachzuholen kann man sich ebenfalls entweder an einer öffentlichen Universität einschreiben oder sich an einen privaten Bildungsträger wenden.
Wie wird das Unterrichtsmaterial bezogen?
Materialien, die für den Unterricht werden entweder vom Bildungsträger zur Verfügung gestellt, (Dies ist in der Regel bei öffentlichen Einrichtungen der Fall) oder müssen vom Schüler, teils oder ganz, selbst finanziert bzw. besorgt werden. Bei Volkshochschulen und anderen privaten Einrichtungen erhält man in der Regel die benötigten Bücher und Utensilien gegen Gebühr, oder muss sie selbst bestellen.
Hinweis:
Leute, die ein Fernstudium absolvieren, wählen ihre Arbeitsmaterialien selbst, tragen dafür aber auch die kompletten Kosten. Die zuständigen Personen der jeweiligen Bildungsträger sind den Schülern selbstverständlich bei der Auswahl und Beschaffung des benötigten Materials behilflich.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Es gibt keine gesetzlichen Vorschriften die eine bestimmte Studienzeit festlegen, jedoch haben sich gewisse Standards beim Nachholen von Abschlüssen bewährt gemacht. So dauert der Hauptschulabschluss bei den meisten Schulen 18 Monate, während für die Erlangung eines mittleren Bildungsabschlusses oder eines Abiturs in der Regel 30-36 Monate vorgesehen sind.
Hinweis:
Für einen Bachelor werden normalerweise 6 Semester (3 Jahre) und für einen Master 4 Semester (2 Jahre) benötigt. Die Ausbildungszeit kann je nach Einrichtung und individuellem Lernerfolg variieren.
Ist der 2. Bildungsweg genauso anerkannt wie ein klassischer Abschluss?
Rechtlich gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen regulären und später absolvierten Abschlüssen. Ein in Nachhinein erlangter Abschluss kann sogar von Vorteil sein, da es die Motivation einer Person, sich weiterzuentwickeln und dazu zu lernen, unterschreibt.
In der heutigen Zeit ist es völlig normal, dass Menschen neue Wege einschlagen oder sich umorientieren, denn die Ansprüche im Berufsleben wachsen ständig und die Möglichkeiten zur Weiterbildung sind zahlreich vorhanden. Es gibt daher keinen Grund, sich Sorgen über die fehlende Anerkennung eines nachgeholten Abschlusses zu machen. Im Nachhinein erlangte Qualifikationen sind genauso viel Wert, wie auf klassischem Wege erworbene.
Die beste Art der Finanzierung?
Wie bereits erwähnt gibt es sowohl staatliche Einrichtungen die kostenlose Bildungsmaßnahmen anbieten, als auch private Träger mit kostenpflichtigem Unterricht. Zur Unterhaltung der Lebens- und Unterrichtskosten kann das sogenannte Schüler-Bafög beantragt werden. Allerdings unterliegt diese Leistung gewissen Vorraussetzungen. So werden beispielsweise Kosten für Schüler, die älter als 30 Jahre sind, nur in gewissen Ausnahmefällen erstattet.
Hinweis:
Genauere Informationen dazu erhält man beim Amt für Ausbildungsförderung. Eine weitere Option ist ein Bildungskredit. Dieser grundsätzlich an Leute ausgezahlt, die berufsbedingt einen höheren Bildungsabschluss anstreben und kann mit niedrigem Zinssatz und kleinen Rat abbezahlt werden.
Kann man gleichzeitig arbeiten und zur Schule gehen?
Um konzentriert zu lernen und einen erfolgreichen Abschluss zu machen ist es von großem Vorteil, keine finanziellen Probleme dabei zu haben. Selbstverständlich ist es möglich, tagsüber einem Beruf nachzugehen und abends die Schule zu besuchen. Man sollte allerdings bedenken, dass diese Art der Vollzeitbeschäftigung auf Dauer ziemlich anstrengend sein kann.
Hinweis:
Mit einem Teilzeitjob ist es wiederum etwas einfacher, doch oft reicht dann das Geld nicht aus. Es gibt wie im letzten Abschnitt bereits erwähnt verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung, die in Anspruch genommen werden können. Die persönliche Situation und das Einkommen spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Wie hoch sind die Kosten?
Wenn man an einer öffentlichen Bildungseinrichtung seinen Abschluss nachholt, hat man im Grunde nur die eigenen Lebensunterhaltungskosten zu bestreiten. Material und Bücher werden ebenfalls kostenfrei an die Schüler verliehen. Bei privaten Institutionen und der Fernakademie liegen die Preise, im Schnitt, für den,
- Hauptschulabschluss, zwischen 2300 – 2500 Euro,
- die mittlere Reife, bei 3500 – 3900 Euro,
- und für das Abitur, muss man mit 4000 -5900 Euro rechnen.
Um einen Bachelor nachzuholen werden, je nach Bundesland, Semestergebühren von 200 bis 350 Euro pro Semester erhoben. Die Kosten für einen Master betragen in der Regel 1000-2000 Euro.
Weitere Informationen zu Abschlüssen
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