Der Master of Education ist der Abschluss, den angehende Lehrer benötigen, wenn sie ins Referendariat durchstarten wollen. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, welche Lehrerlaufbahn eingeschlagen werden soll. Der Master of Education ist ein Abschluss, mit dem die Befähigung zur lehrenden Tätigkeit erstmal grundlegend nachgewiesen wird.
Folgende Lehrelaufbahnen können mit einem M.Ed. eingeschlagen werden:
- Lehramt auf Grundschule
- Lehramt auf Hauptschule
- Lehramt auf Realschule
- Lehramt auf Gymnasium
- Lehramt auf Gesamtschule
- Lehramt auf Berufsschulen
Der Master of Education ist damit dem früheren 1. Staatsexamen für Lehrer gleichgestellt. Im Zuge der Hochschulreformen und der Einführung neuer Studienabschlüsse, wie Master und Bachelor mussten auch die herkömmlichen Studiengänge mit Abschluss Staatsexamen überdacht werden. In Teilen erfolgte hier eine Anpassung an das System mit Masterabschlüssen. In aller Regel kann nach erfolgreich abgeschlossenem Master of Education ein Referendariat aufgenommen werden. Dabei handelt es sich um eine zweijährige Vorbereitungszeit, in der idealerweise erste praktische Lehrerfahrung gesammelt werden kann.
Voraussetzungen für den Master of Education
Der Master of Education ist in aller Regel ein konsekutiver Studiengang. Er wird also im thematischen Zusammenhang mit einem Bachelorstudium betrachtet. Der übliche Ablauf sieht also so aus, dass zunächst ein 3 jähriges Studium mit Bachelorabschluss absolviert werden muss. Auf dieses Studium kann der Master of Education dann draufgesetzt werden. Erst mit diesem Masterabschluss erlangt man die Möglichkeit, über Referendariat und zweites Staatsexamen in den Lehrerdienst einzusteigen. Auch der Zugang zur Promotion ist mit diesem Masterabschluss möglich. Anders als bei anderen Masterabschlüssen muss beim M.Ed nicht zwangsläufig auch ein thematisch gleicher Bachelor vorangegegangen sein. Ein Master of Education ohne Bachelor of Education ist also absolut möglich.
Folgende Abschlüsse sind möglich:
- Bachelor of Education
- Bachelor of Science
- Bachelor of Arts
- Bachelor of Engineering
Dabei ist es wichtig, dass im Bachelorstudium 2 Fächer studiert wurden. Das muss also nicht unbedingt mit Schwerpunkt Lehramt gewesen sein. Die studierten Fächer können auch einfach den beiden Lehramtsfächern entsprechen, die man anstrebt. So ist denkbar, dass ein Bachelor in Mathematik und Physik absolviert wurden, ehe mit dem Master of Education begonnen wird. Je nach Hochschule kann in einem solchen Fall aber ein gesonderter Eignungsnachweis verlangt werden. Unter Umständen müssen Absolventen, die keinen Bachelor of Education nachweisen können, über ein Eignungsverfahren oder ein Praktika nachweisen, dass sie zum Lehramt taugen. Der große Vorteil dieser Form der Ausbildung ist sicherlich, dass Bachelorabsolventen nicht schon im ersten Semester die Entscheidung für oder gegen das Lehramt treffen müssen. Sie können erstmal einen ganz normalen Bachelorabschluss machen und dann nach 6 Semestern mit höherem Grad an Erfahrung die Entscheidung treffen.
Ein Quereinstieg ins Lehramt ist also möglich?
Das ist je nach anbietender Universität möglich. In aller Regek muss ein erster Bachelorabschluss mit 2 sinnvoll zum Lehramt kombinierbaren Fächern absolviert worden sein. Dann kann die Universität einen weiteren Nachweis der Eignung verlangen. Dies kann zum Beispiel durch ein Praktikum geschehen.
Der typische Ablauf sieht allerdings so aus, dass zunächst ein Bachelor of Education abgeschlossen wird. So hat der Studierende den Vorteil, bereits im Bachelorstudium mit erziehungswissenschaftlichen und didaktischen Themen konfrontiert zu werden. Im Master of Education werden die beiden Fächer dann einfach weiterstudiert.
Was ist noch wichtig?
Die Fächer, die im Bachelor studiert wurden, sind von großer Wichtigkeit, was die zukünftige Ausbildung zum Master of Education angeht. Je nach Bundesland kann es sein, dass nicht jedes Fach, was woanders studiert werden kann, hier auch lehramtrelevant ist. Beim Wechsel vom Bachelor in den Master of Education wird also auch geprüft, ob die Fächerkombination in dem entsprechenden Bundesland möglich ist. Auch die wählbaren Schulformen können sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Es gibt schon beträchtliche Unterschiede etwa zwischen Lehramt für Realschule und Lehramt für Gymnasium. Wer schon früh weiss, in welche Richtung er sich entwickeln möchte, der sollte vorab prüfen, ob die gewünschte Schulform an der Uni angeboten wird.
Lehramt ohne Master of Education?
Nach wir vor kann auch der klassische Weg zum Lehramt gewählt werden. Vor allem die südlichen Bundesländer verfolgen weiter das Modell mit Lehramt über Staatsexamen. Bei Studierenden und auch bei späteren Arbeitgebern gibt es immer noch Vorurteile gegenüber der Mastervariante. Man will hier eher am althergebrachten festhalten. Formal gesehen ist das 1. Staatsexamen dem Master of Education nicht bessergestellt. Beides wird in allen Bundesländern anerkannt und beides berechtigt zur Aufnahme des Referendariats.
Nur mit Bachelor of Education kann der Weg ins Lehramt allerdings nicht eingeschlagen werden. Dieser Abschluss ermöglicht beispielsweise nicht den Zugang zum Referendariat. Wer allerdings nach Abschluss des Bachelors merkt, dass Lehramt nichts für ihn ist, der kann sich entweder in Richtung eines anderen Masters orientieren oder den direkten Weg in das Berufsleben wählen. Mit einem Bachelorabschluss stehen theoretisch die Chancen auf einen Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft oder im Verlagswesen recht gut. Das ist ein weiterer Vorteil zum alten Lehramtsstudium. Da hier kein Bachelor gemacht werden konnte standen die Studierenden oft ohne etwas in der Hand da, wenn sie das Staatsexamen nicht geschafft haben. Ein üblicher Weg war dann der Wechsel in verwandte Magisterstudiengänge. Idealerweise konnten Scheine angerechnet werden. Einem vollwertigen Abschluss wie dem Bachelor entsprach das natürlich nicht.
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