Fortbildung in einem Bereich mit Potenzial
Wer beruflich vorankommen möchte, steht irgendwann in einer Sackgasse, aus der es nur den Ausweg über eine Weiterbildung gibt. Für Führungskräfte im Gesundheitswesen müssen gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sein und dazu zählt auch eine höherwertige Ausbildung zu besitzen, als die normalen Mitarbeiter.
Inhaltsverzeichnis:
Für wen ist eine Weiterbildung relevant?
Aber nicht nur für Menschen, die sich auf der Karriereleiter nach oben orientieren wollen, steht eine Weiterbildung an erster Stelle. Ob nun ein Arbeitssuchender der die Branche wechseln möchte, ein Wiedereinsteiger ohne Berufserfahrung oder die langjährige Mitarbeiterin, die sich persönlich weiterentwickeln will.
Weiterbildung ist für alle eine Option!
Welche Arten der Weiterbildung gibt es?
Es hängt von der bestehenden Qualifikation des Bildungswilligen ab. So können Berufsneulinge oder Mitarbeiter mit branchenfremden Facharbeiter durch eine Umschulung zum Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen den Einstieg finden.
Hinweis:
Allen, die diese Qualifizierung schon haben, steht die Aufstiegsfortbildung zum Gesundheitsfachwirt oder vergleichbare Fachwirte offen. Wer schon Fachwirt ist, kann sich beispielsweise im Gesundheits- und Sozialwesen an einer FH oder Uni einschreiben.
Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen
Der Kaufmann bzw. die Kauffrau im Gesundheitswesen ist ein anerkannter Ausbildungsberuf und dauert in der Regel drei Jahre, wenn man eine Umschulung absolviert, sind auch zwei Jahre möglich. Über einen normalen Ausbildungsbetrieb hat man als Azubi keine Kosten. Bei einer Umschulung über Bildungsträger ist das natürlich ein wichtiges Thema. Wer nicht durch die Agentur für Arbeit in eine Umschulung kommt, muss diese aus eigener Tasche zahlen.
Die Berufsausbildungen starten gewöhnlich im August oder September, allerdings ist ein etwas späterer Einstieg auch möglich. Umschulungen haben normalerweise zwei Starttermine im Jahr und sollten aber vorab angefragt werden.
Hinweis:
Die Ausbildung schließt mit der Prüfung vor der zuständigen Kammer ab. Bei Bestehen hat man seinen Facharbeiter in der Tasche und kann beruflich loslegen oder auch die weiteren Qualifizierungsstufen durchlaufen (z. B. den Gesundheitsfachwirt). Die Lernmaterialien werden vom Bildungsträger (bei Umschulung) gestellt. Wer eine Ausbildung im Betrieb macht, wird alles Theoretische in der Berufsschule erhalten.
Gut zu wissen: Der Facharbeiter hat im europäischen Qualifikationsrahmen das Niveau 4.
Gesundheitsfachwirt/in
Der Gesundheitsfachwirt ist eine Aufstiegsfortbildung und als solche anerkannt, wenn die entsprechende IHK-Prüfung abgelegt und bestanden wurde. Danach darf man sich offiziell als geprüfte/r Gesundheitsfachwirt/in Betiteln. Die Weiterbildung dient als Sprungbrett zur Fachhochschule um beispielsweise im Gesundheit– und Sozialwesen zu studieren. Die Zulassung bei der Kammerprüfung setzt den Besuch eines Vorbereitungskurses nicht voraus, somit kann man sich theoretisch auch im Selbststudium auf den Fachwirt vorbereiten.
Je nachdem wie man sich entscheidet, kommen die Gebühren des Bildungsträgers auf den Teilnehmer zu. In der Praxis wird diese allerdings vom Arbeitgeber oder der Agentur für Arbeit übernommen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind.
Lernmaterialien erhält der Teilnehmer vom Bildungsträger. Die entsprechende Prüfungsverordnung zeigt die benötigten Inhalte für das Selbststudium.
Gut zu wissen:
Der Fachwirt hat im europäischen Qualifikationsrahmen das Niveau 6 und ist damit dem Bachelor oder Meister gleichgestellt.
Studium Gesundheits- und Sozialwesen
Wer mit der Hochschulzugangsberechtigung oder dem Fachwirt an die FH oder Uni geht, kann sich auf das Studium im Gesundheits- und Sozialwesen freuen. Es sind auch Spezialisierungen, Kombistudiengänge oder sonstige Abwandelungen möglich, die aber von Uni/FH immer unterschiedliche aussehen können.
Die Kosten werden durch die Studiengebühren gedeckt, die man im Semesterrhythmus zu begleichen hat. Die Höhe ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und bewegen sich im Rahmen von ca. 150 – 600 Euro.
Hinweis:
Es lockt vor allem der akademische Abschluss als Bachelor und die dadurch entstehende Möglichkeit, einen Masterabschluss oder gar eine Promotion zu erlangen. Materialien zum Lesen und Lernen werden im Normalfall angeboten. Die meisten Unis/FH haben eine Bibliothek oder Onlinebibliothek in der alles benötigte zur Verfügung gestellt wird.
Im europäischen Qualifikationsrahmen bleibt man auch mit einem Bachelor im Niveau 6.
Weiterbildung in Teilzeit – welche Anbieter sind möglich?
Egal ob Umschulung, Fachwirt oder Studium: es gibt bei allen Wegen auch eine Teilzeitvariante! Gerade Bildungsträger in der Umgebung bieten solche Kurse an.
Hinweis:
So ist es bei einem Vorbereitungskurs zum Fachwirt möglich, nur ein oder zweit Tage abends Seminar zu haben. Natürlich verlängert sich dann der Zeitraum für den Kurs und dementsprechend auch der Abschluss. Für die Weiterbildung im akademischen Niveau gibt es viele Abendkurse oder sogar ein Fernstudium, wenn man sich das zutraut.
Das Finanzielle im Blick: Förderung und Finanzierung
Wer seine Weiterbildung selbst zahlen muss, steht vor einem Riesen Berg und fühlt sich leicht überfordert. Mit einigen Tricks und Infos lassen sich die Gebühren allerdings senken und erträglich machen.
Ratenzahlung
Bildungsträger möchten ihre Kurse möglichst vollmachen und in letzter Zeit ist es gar nicht mehr so selten, dass Ratenzahlungen vereinbart werden können. Somit ist die Bildung erträglich, da man keine große Summe auf einmal aufbringen muss.
Förderungen
Natürlich gibt es in Deutschland auch Förderungen für alle, die gerne beruflich weiterkommen wollen oder müssen.
Bildungsprämie
Mit der Bildungsprämie für Arbeitnehmer stellt der Staat eine Förderung für eine Weiterbildung, die auf den Beruf bezogen ist. Förderfähig sind nur Arbeitnehmer mit einem Arbeitsvertrag über 15 Wochenstunden.
Hinweis:
Arbeitnehmer im Mutterschutz oder in der Eltern- oder Pflegezeit können die Bildungsprämie erhalten, wenn sie bei Eintritt einen Arbeitsvertrag in oben genannter Höhe der Wochenarbeitszeit hatten.
Bildungsgutschein
Der Bildungsgutschein wird von der Agentur für Arbeit gewährt. Gut zu wissen ist, dass ihn nicht nur Arbeitslose, sondern auch von Arbeitslosigkeit bedrohte beantragen können. Wenn eine Aufstiegsfortbildung eine Kündigung verhindert, sollte man sich bei der Arbeitsagentur beraten lassen.
Bildungskredite
Zum Thema Bildungskredite sollte man sich eingehend durch seine Hausbank beraten lassen. Überdies führt der Weg zu solch einem Darlehn sowieso nur über die Bank. Bildungskredite sind gerade wegen der kostengünstigen Zinsen und die niedrige Tilgungsrate am Ende sehr beliebt.
Bildungsurlaub
Wer eine kurze Weiterbildung anstrebt, kann Bildungsurlaube beanspruchen, sofern dies im Bundesland gesetzlich verankert ist. Aktuell ist dies in Sachsen und Bayern nicht der Fall, alle weiteren Bundesländer haben den Bildungsurlaub für Arbeitnehmer geregelt. Der Bildungsurlaub kann maximal für fünf Arbeitstage im Kalenderjahr beansprucht werden.