Chemie Weiterbildung

Karriere in den Naturwissenschaften

Chemie ist in der modernen Welt an allen Orten anzutreffen. Kunststoffe, Fahrzeuge und selbst Lebensmittel werden mit ihr versehen. Daher ist eine entsprechend große Nachfrage an Chemikern gegeben, wenngleich dieses Berufsbild zum Teil sehr aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Chemietechniker ist dabei ein Schritt, der durchaus sinnvoll sein kann.

Inhaltsverzeichnis:

Was genau ist eine Weiterbildung im Bereich Chemie?

Auch wenn es viele Berufszweige in diesem Metier gibt, versteht man hierunter in 99 Prozent aller Fälle die Ausbildung zum Chemietechniker. Dieser stellt praktisch die Basis für viele Berufe dar, die dann im entsprechenden Arbeitszweig ausgeübt werden können. Hiervor abzugrenzen ist in jedem Fall ein Studium zum Chemiker. Dieses beinhaltet mindestens den Abschluss als Bachelor oder aber eine Promotion. Zudem gibt es noch verschiedene Studienzweige, sodass ein Fachdoktorat möglich ist.

Wie läuft eine Weiterbildung ab und für wen eignet sie sich?

Die Zulassung zur Weiterbildung ist an enge Kriterien geknüpft. So muss der Teilnehmer mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung im chemischen Bereich besitzen, oder aber eine Berufspraxis von mindestens 2,5 Jahren als Chemieassistent vorweisen können. Ist dies nicht gegeben, stellt es sich als äußerst schwer heraus, in diesem Bereich tatsächliche eine Weiterbildung zu erhalten. Alternativ kann auch eine Ausbildung als Laborant als Qualifikation dienen, sofern die Arbeit im chemischen Bereich stattgefunden hat.

Nach der Zulassung werden folgende Inhalte abgehandelt:

  • Deutsch
  • Englisch
  • Mathematik

Zudem können noch Wirtschafts- oder Sozialkunde angeschlossen werden, wenn zeitgleich eine betriebswirtschaftliche Ausbildung erfolgt.

Hinweis:
Im Fachlichen Bereich werden vor allem Stoffe wie die allgemeine anorganische Chemie, die Biochemie, die physikalische Chemie sowie die organische und die technische Chemie unterrichtet. Hinzu kommen Themen wie der Umweltschutz, das Entsorgen von chemischen Stoffen und auch rechtliche Abläufe rund um das Thema.

Am Ende der Weiterbildung erfolgt eine umfassende Prüfung die unter staatlicher Aufsicht durchgeführt wird.

Wie lange dauert eine Weiterbildung?

In er Regel dauert die Weiterbildung nicht länger als 42 Monate, wobei abweichend hiervon auch Zeitspannen von bis zu 60 Monaten möglich sind. Letztere kommen vor allem im Fernstudium zum Tragen, wenn die Weiterbildung im Nebenerwerb durchgeführt werden. Auch bei entsprechenden Spezialisierungen kann es notwendig sein, die Regelzeit um ein entsprechendes Maß zu erweitern.

Wo kann die Weiterbildung absolviert werden und wann beginnt diese?

Die Weiterbildung zum Chemietechniker kann an jeder staatlichen Hochschule aus dem technischen Bereich durchgeführt werden. Zudem bieten diverse Fernstudienprogramme eine umfassende Ausbildung mit staatlicher Anerkennung an.

Hinweis:
Der Lehrgang im Fernstudium beginnt in der Regel nach eigenem Wunsch. Wer sich an einer staatlichen Hochschule einschreibt, muss sich auf einen Weiterbildungsbeginn Anfang Herbst einstellen, denn die Ausbildungen beginnen meist zeitgleich mit dem Ende der Sommerferien im jeweiligen Bundesland.

Wo können Lernmaterialen bezogen werden?

Aufgrund des speziellen Stoffes, der hier vermittelt wird, wird das notwendige Lernmaterial in der Regel gestellt. Allerdings muss hierfür sowohl im Fernstudium als auch bei den staatlichen technischen Schulen eine Gebühr bezahlt werden. In einigen wenigen Bereichen müssen die Bücher und Materialen auch separat erworben werden. Es empfiehlt sich, sich im Vorfeld hierüber zu informieren. Die Fernstudienanbieter offerieren meist auch Onlineportale, wo das notwendige Material bezogen werden kann.

Gibt es eine Regelzeit für die Weiterbildung?

In der Regel wird eine Weiterbildung innerhalb von 42 Monaten durchgeführt. Längere Zeiten sind möglich, wenn zum Beispiel eine Fachausbildung gleichzeitig absolviert wird. Bei 62 Monaten ist dann aber eine Grenze gesetzt. Bis hier hin muss in jedem Fall der Abschluss geschafft werden. Eine Ausnahme besteht dann, wenn nach der Weiterbildung noch ein Studium angeschlossen werden.

Hinweis:
In diesem Zusammenhang kann ein entsprechender Aufbaulehrgang absolviert werden, der auf die Anforderungen der Universität vorbereitet. Allerdings wird ein solcher Kurs nicht von allen Hochschulen angeboten.

Anerkennung und Vergleich zum normalen Studium

Die Anerkennung entspricht einem staatlichen Berufsabschluss, der dazu qualifiziert in allen Bereichen, die ohne ein Hochschulstudium zugänglich sind, tätig zu werden. Auch international wird die Bezeichnung staatlich geprüfter Chemietechniker umfassend akzeptiert. Allerdings qualifiziert diese Weiterbildung nicht zur Ausübung eines Lehrberufes. Hierfür ist zwangsläufig ein Studium erforderlich, welches mindestens mit einem Bachelor abgeschlossen werden muss.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten für eine solche Weiterbildung werden von den staatlichen Stellen eher selten übernommen. Der Grund liegt dabei in der hohen Spezialisierung, die dieses Tätigkeitsfeld mit sich bringt. Es gibt demnach nur eine geringe Garantie, das der Weiterzubildende tatsächlich den Abschluss schafft oder später einen entsprechenden Beruf ergreifen kann. Daher sind Bildungsgutscheine eher selten, aber dennoch möglich.

Hinweis:
Auch ein Antrag auf BAföG kann gestellt werden, der in diesem Fall mit einem einschlägigen Lebenslauf einhergehen sollte, aus welchen hervorgeht, dass diese Weiterbildung die richtige ist. Letztlich kann auch auf einen Studienkredit gesetzt werden, wobei hier die gleichen Einschränkungen wie beim BAföG gelten und zudem noch die unterschiedlichen Altersgrenzen zu beachten sind.

Kann die Weiterbildung zum Chemietechniker nebenberuflich erfolgen?

In der Regel ja, allerdings muss sich jeder selbst die Frage beantworten, ob dies auch sinnvoll ist. Die Regelzeit verlängert sich hierdurch deutlich und auch die durchaus nicht leicht zu verstehenden Inhalte, können bei einem Studium im Nebenberuf eher schwerer erlernt werden. Dennoch kann diese Möglichkeit bei allen Bildungsträgern in Anspruch genommen werden.