Wer seinen Bachelor oder einen anderen ersten Studienabschluss in der Tasche hat, der wird den Antrieb verspüren, weiter zu studieren. Die Frage, die sich dabei stellt ist natürlich klar: was will ich studieren? Diese Frage stellen sich jedes Jahr aufs neue nicht nur unzählige Schulabgänger, sondern auch viele Hochschulabsolventen, die mit einem Abschluss noch nicht das Ende ihrer akademischen Laufbahn vor Augen sehen. Während die Entscheidung für den passenden Studiengang für Schulabgänger noch esssentiell ist, haben Hochschulabsolventen hier bereits einen klaren Background und können das eigene Profil noch hier und da versilbern.
Die Anreize für ein weiterführendes Studium sind sehr verschieden. Wer einen Bachelor absolviert hat, der möchte in aller Regel einen konsekutiven Master daraufsetzen. Nur so hat man einen Studienabschluss, der mit dem alten Diplom oder Magister vergleichbar ist. In der freien Wirtschaft warten höhere Gehälter und auch im öffentlichen Dienst kann der Einstieg in eine bessere Tarifklasse nur mit einem Master gelingen.
In diesem Fall ist die Frage „Was will ich studieren?“ leicht zu beantworten. Es muss sich um einen konsekutiven Masterstudiengang handeln, der thematisch auf den Bachelor aufbaut. Dieser muss natürlich nicht an der gleichen Hochschule belegt werden. In Der Praxis wird es sogar oft schwer, einen der begehrten Plätze zu erhaschen. Wer verhindern will, zu Semesterbeginn ohne Master dazustehen, der sollte bei der Wahl des Studienortes sehr flexibel sein.
Welche weiteren Überlegungen zählen?
Neben der einfachen thematischen Einheit zwischen Bachelor und Master gibt es natürlich auch andere Überlegungen im Zusammenhang mit einem weiterführenden Studium.
- Relevantes Knwohow für die Karriere
Wer im ersten Studium eher seinen Interessen gefolgt ist und sich für Geistes- oder Sozialwissenschaften entschieden hat, jetzt aber gern Karriere in der freien Wirtschaft machen will, der wird mit dem Studienabschluss schnell vor gewissen Barrieren stehen. Denkbar ist hier ein Aufbaustudium oder eine akademische Weiterbildung im wirtschaftlichen Bereich. Dabei muss es sich nicht gleich um ein MBA Programm für 15.000 Euro Studiengebühren handeln. Es genügt unter Umständen schon ein Hochschulzertifikat oder ein nicht-konsekutiver Master im wirtschaftlichen Bereich, um die eigenen Karrierechancen in der freien Wirtschaft deutlich positiver zu gestalten.
- Relevantes Knwohow für die Nische
Wer im ersten Studium ein generalistisches Fach belegt hat, wie eben Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften usw. und nun im Rahmen der Karriere in einer Wirtschaftsnische arbeitet, in der sehr spezielles theoretisches Fachwissen nötig ist, der kann das Knowhow über ein entsprechendes weiterführendes Studium erlangen.
- Reines Interesse
Wie immer kann man sich natürlich auch aus reinem Interesse für ein weiterführendes Studium entscheiden. Wer z.B. seinen Job bereits fest hat und nebenbei den Geist noch etwas in eine andere Richtung trainieren will, der wird sich vielleicht für ein Studium der Philosophie, der Literaturwissenschaften oder der Kunst entscheiden. Wichtig ist hier vor allem, was den eigenen Wünschen und Vorlieben am nächsten kommt.
- Voraussetzung für Berufseinstieg
Viele Studiengänge (vor allem an Universitäten) bereiten nicht direkt auf den Einstieg in einen Job vor. Das steht oft sogar in der Studienordnung bzw. Studiengangsbeschreibung. Um wirklich für den Job ausgerüstet zu sein wird oft ein weiteres Aufbaustudium vorausgesetzt. Das kann gesetzlich verpfllichtend sein (wie bei der Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten) oder einfach gängige Praxis (wie beim Aufbaustudium zum Systemischen Berater auf einen ersten pädagogischen Abschluss).