Ein Fernstudium in Gesundheitswesen absolvieren?
Die Möglichkeiten, sich im Gesundheitswesen weiterzubilden sind heute vielfältig.
Alternativ zu Vollzeit oder Teilzeit Ausbildungen werden auch an Fernakademien einige Studiengänge in diesem Bereich angeboten.
Der Aufbau eines Fernstudiums lässt es zu, gleichzeitig einer Berufstätigkeit oder anderweitigen Verpflichtungen nachzugehen und trotzdem einen Berufsabschluss zu erlangen. Die verschiedenen Bildungszweige richten sich an Menschen, mit und ohne Vorkenntnisse.
Schwerpunkte / Inhalte im Studium
An den Fernakademien hat sich, ergänzend zur konventionellen Alten- oder Krankenpflege-ausbildung, der neue Zweig „Fachkraft in der häuslichen Pflege“ gebildet. Für die Teilnahme wird lediglich ein Hauptschulabschluss vorausgesetzt.
Die Ausbildungsinhalte sind auf 18 Monate, bei einem wöchentlichem Arbeitsaufwand von ca. 6 -8 Stunden angelegt. Zu den Inhalten gehören u.a. verschiedene Themengebiete wie Psychologie, Recht und Anatomie. Um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden, müssen zwei Praxisseminare absolviert und 80 Stunden praktische Tätigkeit in einer Pflegeeinrichtung nachgewiesen werden. Zusätzlich wird ein Erste Hilfe Kurs angeboten. Die Teilnahme ist nicht verpflichtend, wird aber dringend empfohlen.
Nach der erfolgreichen Ausbildung wird ein Abschlusszeugnis der jeweiligen Fernakademie und vom MDH (Malteser-Hilfsdienst) ein Zeugnis als „Schwesternhelferin“ bzw. „Pflegediensthelfer“ ausgestellt.
Heilprakitker an der Fernuni
Medizinisch Interessierte können per Fernstudium eine Ausbildung zum Heilpraktiker absolvieren.
Für den Studiengang wird ein Realabschluss und eine einschlägige Berufsausbildung vorausgesetzt. Seminare, die von der Fernakademie angeboten werden, können die qualifizierende Berufsausbildung ersetzen.
Die Ausbildung dauert regulär 20 Monate, bei ca. 8-10 Stunden Zeitaufwand pro Woche. Studieninhalt ist das gesamte Grundwissen psychologischer, anatomischer und physiologischer Gebiete. Ebenfalls sind Inhalte natürlicher Heilmethoden zentraler Bestandteil einer Ausbildung zum Heilpraktiker.
Nach dem erfolgreichen Studium berechtigt das Zeugnis der Fernakademie zur amtsärztlichen
Prüfung nach dem Heilpraktiker Gesetz.
Die Teilnahme an einem Erste Hilfe Kurs ist Pflicht, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Zudem muss ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt und die psychische und physische Gesundheit anhand eines Attests nachgewiesen werden.
Weitere berufliche Möglichkeiten nach dem Studium
Auch medizinische Schreibkräfte werden regelmäßig gesucht. Der Studiengang „geprüfte medizinische Schreibkraft“ befähigt zum Verfassen von medizinischen Berichten. Sämtliche Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegedienste sind zur Dokumentation verpflichtet, weshalb der Beruf sehr gefragt ist.
Mit einem wöchentlichen Zeitaufwand von ca. 12 Stunden, dauert das Studium dauert i.d.R. 12 Monate. Innerhalb der Ausbildung wird Medizinisches Grundwissen und medizinische Terminologie vermittelt. Um das Studium absolvieren zu können wird ein Realabschluss erwartet und sehr gute Deutschkenntnisse. Zusätzlich muss das 10-Finger-Tipp-System auf einem bestimmten Niveau ausgeführt werden können. Nach erfolgreicher Ausbildung wird ein Zeugnis von der Fernakademie vergeben.
Der Beruf der medizinisch Schreibkraft war bis Mitte der neunziger Jahre ein anerkannter Ausbildungsberuf. Seit dem werden Kräfte aus anderen Bereichen, beispielsweise Arzthelferinnen, als Schreibkraft eingesetzt. Personal, dass speziell für den Beruf der medizinischen Schreibkraft ausgebildet ist, wird heute wieder vermehrt gesucht. Sie arbeiten in Pflegeeinrichtungen oder auch in Krankenhäusern.
Die Tätigkeiten eines Heilpraktikers werden trotz erfolgreicher Behandlungen bis heute nicht von den Krankenkassen finanziert und müssen vom Patienten selbst bezahlt werden. Ungeachtet dessen, werden immer mehr natürliche Heilmethoden in Anspruch genommen. Heilpraktiker können sich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen, was mit entsprechenden Kosten verbunden ist.
Fachkräfte in der häuslichen Pflege können in stationären Betreuunseinrichtungen für alte Menschen oder in ambulanten Pflegediensten tätig werden.
Mit ansteigendem Durchschnittsalter der Bevölkerung und dem daraus resultierenden Mangel an Fachkräften, wächst die Suche nach kompetentem Personal.
Die Kosten für ein Fernstudium liegen bei ca. 140-170€ pro Monat und werden vom Staat nicht gefördert. Die Berufsaussichten im Gesundheitswesen sind jedoch sehr gut, weshalb sich Weiterbildungen in diesem Bereich auszahlen.