Direkt zu den Unterpunkten:
Der Master of Business Administration (MBA) ist ein Master-Abschluss in Business Administration, der in aller Regel für Personen aus nicht-wirtschaftlichen akademischen Disziplinen konzeptioniert ist. Der Titel MBA stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten. Hier wurden im späten 19. Jahrhundert wissenschaftliche Ansätze für das Management gesucht, um der zunehmenden Industrialisierung des Landes und der Unternehmen gereicht zu werden.
In den Kernfächern des typischen MBA-Programms werden die Studierenden mit den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, wie Rechnungswesen, Finanzen, Marketing, Human Resources, Operations Management, usw. konfrontiert. Studenten im MBA-Fernstudium haben die Möglichkeit, generalistische Wirtschaftskurse zu besuchen und sich in allgemeinen Managementtheorien vertraut zu machen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich auf ein bestimmtes Spezialgebiet zu konzentrieren und dies etwa im Umfang eines Viertels des Studiums zu bearbeiten.
In Deutschland gibt es zahlreiche Institute, die MBA Programme akkreditieren und so die Qualität der kaufmännischen Ausbildung gewährleisten. Auch MBA Studiengänge, die per Fernstudium studiert werden können, sind meistens akkreditiert (mehr Infos zu dem Thema hier). Die MBA Weiterbildung ist inzwischen ein lukratives Geschäftsmodell für Businessschulen in Deutschland und vielen weiteren Ländern geworden. Die verschiedenen Anbieter haben sich auf die Bedürfnisse der Interessenten eingestellt und bieten MBA-Programme in Vollzeit-, Teilzeit-, Exekutiv- und Fernstudium.
Vollzeit vs. Teilzeit beim MBA Fernstudium
Vollzeit MBA-Programme dauern in der Regel zwei Jahre (4 Semester, etwa 18 Monaten Laufzeit). In Deutschland beginnen sie oft im September / Oktober des Jahres und gehen bis in den Mai / Juni des zweiten Jahres, unterbrochen von einer drei-bis viermonatigen Sommerpause zwischen den Jahren eins und zwei. Das MBA Fernstudium stellt dabei für Studierende eine große finanzielle und zeitliche Belastung dar. Studiert wird in Vollzeit. Oft wird in den Semesterferien ganz normal weiter gearbeitet (zum Beispiel beim Modell des Dualen Studiums). Das Programm ist nicht viel einfacher als bei Vollzeitstudenten im Erststudium. Wer sich für ein solches MBA Studium in Vollzeit entscheidet sollte sich also im Klaren sein, dass zwei Jahre voller Entbehrungen und mit erhöhtem Stress auf ihn zukommen. Natürlich steigen in der Folge auch die Karrierechancen und Einkommensmöglichkeiten. Das kann unterm Strich kompensierend wirken.
Bei Teilzeit MBA-Programme wird in der Regel oft an Wochentagen abends, nach der normalen Arbeitszeit oder am Wochenende studiert. Diese Programme dauern in der Regel drei Jahren oder mehr. Es gibt aber auch MBA Fernstudium Programme, die in Teilzeit schon nach 2 Jahren abgeschlossen werden. Die Teilnehmer in diesen Programmen bestehen typischerweise aus Berufstätigen, die nebenbei ganz normal in ihren typischen Jobs weiterarbeiten. Ein Vorteil ist hier klar die Finanzierung des Studiums, die weiterhin sichergestellt ist. Der Nachteil ist in der extrem hohen Anforderung an Körper und Geist zu sehen.
In Fernstudium Master of Business Administration findet das eigentliche Studium typischerweise außerhalb des Campus und der Uni statt. Das Fernkursmaterial wird per Post oder E-Mail, nicht-interaktiven Videos, Live-Telefonkonferenz oder Videokonferenz und per offline oder Online-Computer-Kursen übermittelt. Das Internet bietet hier schier unendliche Möglichkeiten, um sich in virtuellen Räumen zu treffen, Lerngruppen zu bilden und aktiv am Studium zu arbeiten. Natürlich sind Präsenzphasen unabdingbar. Zu einigen Veranstaltungen, Prüfungen und zum gemeinsamen Lernen in Gruppen muss man vor Ort sein. Die Kosten für Anreise und Unterkunft können unter gewissen Umständen von der Steuer abgesetzt werden (siehe Master von der Steuer absetzen).
Blended Learning-Programme werden auch in MBA Programmen eingesetzt und kombinieren Fernunterricht mit face-to-face-Unterricht. Diese Programme richten sich in der Regel gezielt an Berufstätige, die nicht zu den traditionellen Teilzeit-Programme teilnehmen können (sei es aus beruflichen oder privaten Gründen).
Wie die Verteilung von MBA Fernstudium zu anderen Studienformen ist, zeigt diese Grafik:
Eine Auflistung aller MBA Fernstudiengänge ist unter https://www.mba-studium.de/fernstudium/ zu finden. Was man bei der Suche nach dem passenden berufsbegleitenden Studiengang beachten sollte, sind folgende Dinge:
-
- Bin ich eher der Lerntyp für ein Fernstudium (d.h. ich kann mich abends nach der Arbeit noch gut selber motivieren) oder brauche ich eher den sozialen Druck durch die Mitstudenten in einem Präsenzstudium?
- Welche Anbieter gibt es in meiner Umgebung?
- Bei einem Teilzeitstudium mit Präsenzphasen muss ich regelmäßig an einem bestimmten Ort im Hörsaal sitzen – schaffe ich das zeitlich überhaupt?
- Falls nicht: Wo sind die Studienzentren der Fernstudium-Anbieter?
- Welchen Abschluss bietet das Studium und ist es akkreditiert?
Die meisten Fernhochschulen lassen ihre Programme, obwohl es nicht nötig wäre, auch nochmal von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) überprüfen, um so gewisse Qualitätsstandards vorweisen zu können. Sie sollten aber auf jeden Fall auf eine Akkreditierung des Studiengangs achten.
Wer als Alternative kein akademisches Studium aufnehmen will, kann den „Mini-MBA“ wählen. Der Mini-MBA ist in Deutschland noch nicht sehr bekannt und wird eher im angloamerikanischen Raum angeboten. Dabei handelt es sich oft um Inhouse Trainingsprogramme, die speziell auf das entsprechende Unternehmen ausgerichtet sind. Sowohl vom Umfang der Lehre als auch von der Qualität sind diese Programme nicht mit einem echten MBA gleichzusetzen.
Typische Inhalte im MBA Fernstudium
Oft werden den Studierenden im ersten Teil des Studiums (erstes Jahr) die analytischen Instrumente zur akademischen Ausbildung in den wichtigsten Management-Funktionen nahegebracht. Darauf aufbauend folgt im zweiten Teil des MBA Studiums ein spezialisierter Lehrplan mit Fächern, wie Management, Business-Strategie, Marketing usw. Neben der rein theoretischen Behandlung über Fachliteratur und Modelle werden die inhaltlichen Punkte anhand von Fallbeispielen aus der realen Wirtschaft verdeutlicht. So fällt es deutlich leichter, sich in die teilweise sehr abstrakten Modelle hineinzudenken.
Typische Kurse im MBA Studium:
Analytisch: Rechnungswesen, Volkswirtschaftslehre, Operations Research, Verhalten in Organisationen, Statistik
Funktional: Finanzmanagement, Human Resource Management, Marketing-Management, Operations Management
Spezialisierung: Unternehmertum, Finanzierung (einschließlich Corporate Finance und Investment-Management), International Business, Management-Informationssysteme, Management Science, Marketing, Operations Management, Organisationsentwicklung, Projektmanagement, Immobilien-, Risiko-Management und Strategie, unter anderem.
Die analytischen Kurse behandeln zum Beispiel Kosten- und Leistungsrechnung und konzentrieren sich auf klassische Betriebswirtschaft. Auch Wirtschaftsrecht und Steuern können im Lehrplan enthalten sein. Funktionale Kurse beschäftigen sich meist mit kurzfristigen taktischen Fragestellungen im Unternehmensalltag. Im ersten Kurs erfolgt meist ein allgemeiner Überblick, der im Laufe des Moduls an konkreten Beispielen geschärft wird.
Ergänzt werden MBA Fernstudium Programme oft durch Kurse in Soft Skills, wie Führung und Verhandlung, aber auch in hard skills, wie Tabellenkalkulationen, Projektmanagement und Fremdsprachen. Je nach Anbieter runden Firmenbesuche und Gastvorträge aus der Wirtschaft das Angebot ab.
Wer sich für einen Master of Business Administration in Vollzeit entscheidet und nicht an einem Dualen Studium teilnimmt, der sollte sich zu entsprechender Zeit nach einem sinnvollen Praktikum umsehen. Nur mit den entsprechenden praktischen Erfahrungen kann der MBA Abschluss den gewünschten Einfluss auf die eigene Karriere und die weitere berufliche Entwicklung entfalten.